Partner
Services
Statistiken
Wir
Tim Bowness: Abandoned Dancehall Dreams (Review)
Artist: | Tim Bowness |
|
Album: | Abandoned Dancehall Dreams |
|
Medium: | CD/Download/LP+CD | |
Stil: | Verträumter Einschlaf-Prog |
|
Label: | InsideOut Music | |
Spieldauer: | 44:09 | |
Erschienen: | 20.06.2014 | |
Website: | [Link] |
Wenn man TIM BOWNESS eins nicht vorwerfen kann, dann dass er etwas gegen Beständigkeit hätte. Denn sein nunmehr zweites Solo-Album klingt gänzlich wie sein musikalisches Projekt mit STEVEN WILSON namens NO-MAN und natürlich sein erstes Solo-Album aus dem Jahr 2004 „My Hotel Year“. Träumerisch, entspannt, ruhig und getragen - mit einer himmlischen Atmosphäre, in der man höchstens noch die Harfenklänge vermisst, dafür aber Flöten und Violinen geboten bekommt.
Zu dieser gewohnten Situation tragen auch die zahlreichen namhaften Musiker mit bei, die Bowness auf „Abandoned Dancehall Dreams“ unterstützen. Natürlich Mr. Wilson himself, womit NO-MAN komplett wären, aber auch der Crimsonaner PAT MASTOLETTO oder COLIN EDWIN von PORCUPINE TREE. Damit auch etwas orchestraler Bombast erklingt, wurden gleich noch die klassisch ausgebildeten Musiker ANDREW KEELING und STEVE BINGHAM in den Tanzpalast mit eingeladen.
Mit „The Warm-Up Man Forever“ beginnt das Album sehr verheißungsvoll, denn es entwickelt speziell durch Mastolettos furioses Schlagzeugspiel tatsächlich etwas KING CRIMSON-Dynamik.
So könnte es gerne weitergehen.
Geht es aber nicht.
Denn ab sofort schlägt Bowness mit „Smiler At 50“ bis zum Album-Ende den wohl bekannten, oftmals recht austauschbaren NO-MAN-Sound-Weg ein. Und um diesem verträumten, fast esoterisch anmutenden Klängen noch eine gehörige Portion Melodramatik zu verleihen, dürfen nun auch die Streicher so richtig loslegen. Dabei sind die Grenzen von Schönheit zu Schwulst manchmal fließend - und ganz selten verbreiten sogar E-Gitarren und fette Keyboard-Flächen zum Ausgleich noch den Bombastikus-Erektus, der irgendwie fast sakrale Züge in sich trägt, so als wollte Bowness Christi Auferstehung vertonen.
Dick aufgetragen das alles - manchmal so dick, dass man beim Hören mitten in ein (Ohr-)Schmalznäpfchen latscht.
So bleiben am Ende des Albums fast nur die Eindrücke von ruhigen Songs, melancholischen Texten, einer zart-zerbrechlichen Stimme und schwülstigen Streichereinlagen übrig. Viel zu selten passiert wirklich etwas Spannendes, Unerwartetes oder Ungewohntes auf „Abandoned Dancehall Dreams“. Ein wirklich traumhaftes Album, das uns beim Einschlafen in Watte packt, anstatt uns auch mal ordentlich durchzurütteln.
FAZIT: Musik für Träumer, die sich gerne einlullen lassen und immer schön aufpassen, dass ihnen jegliche Form von Albträumen erspart bleiben.
PS:
„Die CD-Edition von ‚Abandoned Dancehall Dreams‘ kommt mit einer zusätzlichen Disc, die wunderschöne Mixe alter Kollaborateure wie Richard Barbieri (Japan) und neuer Weggefährten wie der hochangesehenen Brightoner Band Grasscut oder des Underground-Phänomens UXB enthält und obendrein mit Outtakes und Alternativ-Versionen zum Album-Material ausgestattet ist (darunter eine erweiterte zweiteilige Aufnahme der No-Man-Live-Band von ‚Songs Of Distant Summers‘).“
Da mir diese Bonus-Disc nicht vorliegt, habe ich einfach mal den Auszug aus dem Promo-Text übernommen und verkneife mir jeden Kommentar zu dieser 34minutigen Bonus-Disc.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Warm-Up Man Forever
- Smiler At 50
- Songs Of Distant Summers
- Waterfoot
- Dancing For You
- Smiler At 52
- I Fought Against The South
- Beaten By Love
- Bass - Pete Morgan, Colin Edwin, Andrew Keeling, Stuart Lewis
- Gesang - Tim Bowness
- Gitarre - Michael Beapark, Steven Wilson, Andrew Keeling
- Keys - Stephen Bennett, Stuart Lewis, Andrew Keeling
- Schlagzeug - Pat Mastelotto, Andrew Booker
- Sonstige - Charlotte Dowding, Anna Phoebe & Steve Bingham (Violinen), Andrew Keeling (Flöte & Streicher Arrangements)
- Abandoned Dancehall Dreams (2014) - 8/15 Punkten
- Stupid Things That Mean The World (2015) - 7/15 Punkten
- Flowers At The Scene (2019) - 12/15 Punkten
- Late Night Laments (2020) - 12/15 Punkten
- Butterfly Mind (2022) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews